Bienenwachs
Nach dem Honig dürfte wohl das Bienenwachs das bekannteste Produkt unserer Bienen sein.
Bienen, die noch Stockbienen sind, schwitzen ab dem 10. Lebenstag aus Bauchdrüsen Wachs aus, das andere, ältere Bienen dann verbauen.
Sie übernehmen die etwa 1 mm großen farblosen, transparenten Plättchen, kneten sie durch und verbauen sie dann.
Diese Wachsdrüsen versiegen, sobald aus den Stockbienen Flugbienen werden.
Der Imker tauscht die Waben aus, sobald sie mittelbraun sind.
Sie kommen in den Sonnenwachsschmelzer:
Der Imker erhält dann Rohwachs, das er mit Wasser zur Reinigung aufkocht und anschließend filtert.
Hier haben wir eine Naturwabe, d.h. der Imker hat den Bienen keine Mittelwand als Starthilfe gegeben.
Dieses so genannte Jungfernwachs ist immer weiß oder gelblichweiß. Es färbt sich gelb das Bebrüten, bzw. durch die Einlagerung von Honig und Blütenstaub.
Chemisch betrachtet besteht das Wachs aus Cerotinsäure und Palmitinsäureester; es sind fettähnliche Substanzen die durch Veresterung von höherwertigen Alkoholen gebildet werden. Die chemische Zusammensetzung weicht je nach Bienenrasse etwas voneinander ab.
Der hohe Anteil an Vitamin A ist auffällig. Leider können wir das Vitamin A in dieser Form nicht nutzen, da es fettlöslich ist.
Üblicherweise wird das Bienenwachs in der Medizin und in der Kosmetik als Beimengung in Salben benutzt, um deren Geschmeidigkeit zu erhöhen. Medizinisch wird es zur Linderung von rheumatischen
Erkrankungen eingesetzt. Kranke tauchen ihre Hände in gerade eben flüssiges Wachs und kneten es, um die Steifheit der Gelenke zu verbessern.
Auf den Gummibärchenpackungen steht auch der Hinweis zur Verwendung als Trennmittel. In Möbelpolituren und in Holzkonservierungen ist es ebenfalls zu finden.
Die schönste Verwendung ist die, in Form einer Kerze. Gerade in dunklere Jahreszeit, sehnen wir uns nach Wärme, nach Licht, wir stellen Kerzen auf. Bald erfüllt der Duft des reinen Bienenwachses den Raum, die Flamme taucht ihn in heimeliges Licht. Es ist ein Zusammenspiel von Duft und Farbe, wie ihn die industriell gefertigten Kerzen nicht bieten können.